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Es war eine dieser stillen Nächte im kleinen Dorf Feldheim, in denen der Nebel schwer über den Wiesen lag und die Welt in eine geisterhafte Stille hüllte. Kaum ein Laut war zu hören, als Lena nach einem langen Tag auf der alten Dorfstraße nach Hause ging. Das Mondlicht brach schwach durch die dichten Schwaden, und die Schatten der Bäume am Wegesrand schienen seltsam lebendig.
Lena hatte die Geschichten über den "Nebeldieb" oft gehört, ein unheimliches Wesen, das angeblich im dichten Nebel auftauchte und Menschen verschleppte. Niemand wusste, ob die Erzählungen wahr waren oder nur die Erfindungen alter Dorfbewohner, doch an diesem Abend schien die Legende beunruhigend real.
Als Lena den alten Kirchturm passierte, hörte sie plötzlich Schritte hinter sich. Sie drehte sich um, aber sah niemanden. Nur der Nebel, der wie eine undurchdringliche Wand hinter ihr stand. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sie beschleunigte ihre Schritte, doch die Schritte hinter ihr schienen ebenfalls schneller zu werden.
Panik stieg in ihr auf. Lena begann zu rennen, doch der Nebel wurde dichter, verschluckte die Geräusche und ließ die Welt um sie herum verschwimmen. Schließlich stolperte sie und fiel. Sie blieb liegen und hielt den Atem an, lauschte angestrengt. Nichts. Nur das pochende Geräusch ihres eigenen Herzens.
Langsam richtete sie sich auf und bemerkte eine seltsame, kalte Präsenz um sich herum. Ein Flüstern, kaum hörbar, durchbrach die Stille. "Komm..." Es war ein Hauch, kaum mehr als ein Windstoß. Lena wollte schreien, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Plötzlich sah sie im Nebel eine Gestalt, schemenhaft und unklar.
Sie sprang auf und rannte in die Richtung, aus der sie gekommen war. Doch egal, wie schnell sie lief, die Gestalt schien immer näher zu kommen. Der Nebel umhüllte sie wie ein schwerer Mantel, und bald verlor sie die Orientierung. Alles schien sich zu drehen, das Flüstern wurde lauter, unverständliche Worte in einer fremden Sprache.
Mit einem letzten verzweifelten Schrei verschwand Lena im dichten Nebel. Als die Dorfbewohner am nächsten Morgen ihre Spur suchten, fanden sie nur ihren Schal, der an einem Ast hing, und den schweren Nebel, der sich langsam lichtete. Niemand sah Lena jemals wieder, und die Geschichten über den Nebeldieb wurden zu einer dunklen Legende, die man sich am Kamin weitererzählte.
Doch in klaren Nächten, wenn der Mond hoch über dem Dorf steht und der Nebel über die Wiesen zieht, schwören einige Dorfbewohner, das Flüstern einer verlorenen Seele zu hören, die aus der Tiefe des Nebels ruft: "Komm..."
SV1954 10/2024